Orient (vom lat.: oriens = aufgehend, d.h. Aufgang der Sonne) auch Morgenland genannt, ist das Gegenstück zum Okzid- ent (Abendland), der europäischen Welt (im griechischen nennt man den Orient Anatole und im italienischen Levante). Im Lauf der Geschichte hat das Bedeutungs- spektrum dieses Begriffs eine Wandlung erfahren. Während früher die gesamte asiatische Welt, d.h. die arabischen Länder, Indien und China als Orient galt, später dann nur die Länder Vorderasiens mit Ägypten und die meisten islamischen Kulturen dazu zählte, tendiert man heute im Sprachgebrauch dazu, den Begriff auf den Nahen Osten und die arabischislam- ische Welt – einschließlich der Türkei und Nordafrika, aber ohne die islamischen Staaten Südostasiens – zu beschränken. Orient wird meist weniger in einem politischen oder geographischen, sondern eher in einem kulturellen Sinne verwend-
Geschichte
Die Arabische Halbinsel, Kleinasien (die heutige
Türkei), Nordafrika und Vorder- asien (Irak, Iran, Afghanistan) werden zum
Kulturkreis des Orients gezählt. Seit
Die Gegend des heutigen Afghanistan war stets von verschiedenen Mächten umkämpft. Im Orient befanden sich viele frühe Hochkulturen, wie zum Beispiel die Sumerer im Zweistromland und das antike Perserreich. Alexander der Große zog auf seinen Eroberungs-zügen durch Vorderasien und gründete griechische Städte. Später standen das Imperium Romanum und das Persische Reich im kriegerischen Gegensatz. Missionare und Mönche verbreiteten das Christentum. Nach dem Tode Mohammeds verbreit- eten arabische Heere und Händler den Islam, der die dortige Gesellschaft stark beeinflussen sollte. Das Osmanische Reich umfasste Kleinasien, Teile des Balkans, weite Gebiete der arabischen Halbinsel und Vorderasien.